Masala: what the Bleep do we know ?!
Bleep: eine quantenmechanischspirituelle Kino Dokumentation
Da es in diesem Grenzbereich zwischen Wissenschaft und Spiritualität noch so wenig Dokumentarisches gibt, und “What the Bleep…” ein voller Erfolg in den USA war – hier meine Mini-Review.
Unendlichen Möglichkeiten & Muster
Es gibt diese wunderbare Sequenz in dem Film, die deutlich macht, was man eigentlich schon lange wissen sollte: je nachdem wie man drauf ist, bilden sich neuronale Netze im Hirn. Deshalb wird man schlechte Angewohnheiten auch so schwer los. Ok – wenig überraschend soweit. Aber wichtig! Sowas sollte man sich doch immer wieder klar machen (hustet, zündet sich noch eine Zigarette an).
“What the Bleep…” zeigt besonders deutlich, dass es keinen Sinn hat sich wegen irgendwas fertig zu machen, man muss es nur ändern…Dabei ist man permanent in einem Feld von unendlichen Möglichkeiten….
Gott viel zu groß, unvorstellbar!
Jetzt ist es raus: Wissenschafter und Theologen sind sich endlich einig. Neinnein, ich übertreibe natürlich – und mache völlig unnötige Scherze am Rande, die ziehmlich sicher nur ich lustig finde. Egal.
In “Bleep” wird die große Gottesfrage folgendermaßen angedacht: An einen religiösen Gott zu glauben ist aus Sicht der zitierten Quantenmechaniker im Grunde „Blasphemie“. Einen Menschen nach Gott zu fragen ist wie einen Fisch nach dem Ozean zu fragen, in dem er schwimmt. Wir können uns nicht einmal im entferntesten ein Bild davon machen….. alle Regeln und Bilder Gottes sind demnach reinste Karikaturen. Sowas geht doch runter wie Öl, oder nicht?
Der Film ist auf seine eigene Weise interessant und faszinierend – und dabei sehr pseudo-interaktiv. Dadurch, dass dokumentarisches Faktenwissen so gezielt mit emotionalen Einsichten in der Rahmenhandlung verknüpft wird, war das Ganze zumindest für mich gut nachvollziehbar- will sagen: dieser Film hat sich gut angefühlt.
Kritisieren liesse sich jedoch der obligatorische Aussagesatz von „Bleep“:
“You can create your day” blabla
Sagt das doch bitte mal z.B. einem indischen Strassenkind, dass sich von ein paar Rupien am Tag ernährt… an einem guten Tag wohlgemerkt…Naja.
Ich vermute, “What the Bleep do we know” wurde für ein besser situiertes amerikanisches Mittelklassepublikum maßgeschneidert (ist gar keine Legitimation, nur ein Erklärungsversuch).
Es gibt natürlich auch soziale Rahmenbedingungen und nicht nur “gottgleiches Bewußtsein”. In dem Film geht es eben um Spiritualität und nicht Sozialkritik, und vom philosophischen Standpunkt aus, kann ich mit dem Film viel anfangen. Im Prinzip ist es ein umwerfender Film, er wirft nämlich alte Pradigmen um, auch wenn er leider nicht oder kaum Anleitung gibt, wie man die Welt denn nun verbessern könnte.
Insgesamt: Ein Filmtipp – nicht nur für denkende Menschen mit spiritueller Veranlagung . Eine Dokumentation, die interessante Diskussionen hervorrufen wird und auch einen ersten, gar nicht schlechten, Versuch darstellt, eine philosphisch-spirituelle Lücke im Dokumentationsbereich zu schließen.
4 von 5 Masala Chilischoten!
Watch online
Update: “What the Bleep do we know” Kann man mittlerweile komplett auf youtube ansehen:
siehe auch:
www.whatthebleep.com
Erstveröffentlicht Mai 2006 auf viennablog:
http://masala.viennablog.at/2006/05/08/what-the-bleep-do-we-know
Kategorie: Mensch